Wichtige Begriffe rund um Zahngesundheit von A bis Z – einfach und verständlich erklärt.
Andersartige Versorgung
Dies ist eine Lösung, die komplett anders gestaltet ist, als die Regelversorgung vorsieht. Die gesamte Behandlung wird nach der privaten Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) abgerechnet. Die gesetzlichen Krankenkassen erstatten hier auch nur den Festzuschuss der Regelversorgung.
Aufbissschiene
Die Aufbissschiene, auch Knirscherschiene genannt, ist eine dem Zahnbogen angepasste Kunststoffauflage, die zum Schutz der Zähne vor dem Substanzverlust durch das Knirschen sorgt und eine Entspannung der Kiefermuskulatur bewirkt. Sie wird in der Regel nachts getragen.
Bleaching
Mit „Bleaching“ (Bleichen) wird das chemische Aufhellen der natürlichen Zahnsubstanz durch ein Bleichmittel bezeichnet. Die Zahnaufhellung sollte in einer zahnärztlichen Praxis vorgenommen werden, weil bei Eigenbehandlung Verletzungsgefahr besteht. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen diese rein ästhetische Behandlung nicht.
Brücke
Eine Brücke füllt eine Zahnlücke zwischen zwei oder mehreren Zähnen. Sie besteht aus den Anker- oder Pfeilerkronen, die auf den Zähnen befestigt sind, die die Lücke zu beiden Seiten flankieren; und dem Brückenglied, das den oder die fehlenden Zähne ersetzt. Eine Brücke kann auch auf Implantaten befestigt werden.
Eigenanteil
Der Festzuschuss für Zahnersatz (Brücken, Prothesen und Kronen) deckt zwischen 60 % und 80 % der ermittelten Kosten für die Regelversorgung ab. Der Differenzbetrag, den der/die Patient:in selbst tragen muss, wird als Eigenanteil bezeichnet. Die Höhe des Eigenanteils hängt von der gewählten Versorgung ab.
Festzuschuss
Als gesetzlich Versicherter steht Ihnen zum Zahnersatz ein fester Zuschuss zu, dessen Höhe sich nach dem jeweiligen zahnmedizinischen Befund richtet. Dies sind in der Regel ca. 60 % der Durchschnittskosten der Regelversorgung. Kosten der Behandlung, die über den Festzuschuss hinausgehen, trägt der Patient selbst (Eigenanteil).
Fissurenversiegelung
Als Fissuren werden Einkerbungen, Rillen und Vertiefungen auf den Kauflächen vor allem der großen Backenzähne bezeichnet. Diese feinen, tiefen Rillen sind schlecht zu reinigen und deshalb besonders anfällig für Karies. Bei Kindern und Jugendlichen empfiehlt sich eine Versiegelung dieser Fissuren: Der Zuschuss hierzu ist ein LeistungsPlus der BKK VerbundPlus.
Füllungen
Zahnfüllungen verschließen Defekte am Zahn - die sogenannten „Löcher“-, die bspw. durch Karies entstanden sind. Hierfür werden hauptsächlich zahnfarbene Materialien aus Kunststoff mit unterschiedlichen anorganischen Beimischungen (Komposit) verwendet.
Gingivitis
Die Gingivitis ist eine akute oder chronische Zahnfleischentzündung. Anzeichen hierfür sind gerötetes und geschwollenes Zahnfleisch, das bei Berührung auch bluten kann, aber sehr oft nicht schmerzt. In der Regel entsteht eine Gingivitis durch Plaque.
Gleichartige Versorgung
Die Art des Zahnersatzes entspricht bei der "gleichartigen Versorgung" der vorgesehenen Lösung der Regelversorgung. Es kommen aber Zusatzleistungen hinzu, die Ästhetik und/oder Komfort verbessern. Diese Zusatzkosten werden dann privat abgerechnet.
Heil- und Kostenplan
Grundlage für unseren Zuschuss zu Ihrem Zahnersatz ist der Heil- und Kostenplan, in dem Ihr Zahnarzt vor Beginn der Behandlung festhält, welche Versorgung und Therapie geplant ist und ob und in welchem Umfang die Versorgung Kassenleistung bzw. Privatleistung ist. Der HKP ist immer eine Schätzung, sollte die Kosten aber so präzise wie möglich angeben. Er muss vor Behandlungsbeginn bei uns eingereicht werden.
Implantat
Das Implantat ist eine künstliche Zahnwurzel, die einen fehlenden Zahn ersetzt und/oder als Verankerung einer Brücke, Krone oder Prothese dienen kann. Ein Implantat wird direkt im Kieferknochen verankert. Zahnimplantate werden als Privatleistung in der Regel von Ihrer Kasse nicht übernommen.
Inlay
Ein Inlay ist eine Einlagefüllung. Es wird alternativ zu einer plastischen Zahnfüllung mittels eines Klebstoffes eingesetzt, um Beschädigungen zu verschließen. Die Herstellung ist aufwendiger als bei der klassischen Füllung.
Karies
Das berüchtigte „Loch“ im Zahn entsteht durch Karies. Karies ist die häufigste Zahnerkrankung. Sie entsteht durch Bakterien und beschädigt den Zahnschmelz. Karies entsteht vor allem in Bereichen, die schwer oder gar nicht mit der Zahnbürste erreicht werden können.
In der Nahrung enthaltener Zucker, eine mangelhafte Mundhygiene und Bakterien begünstigen Karieserkrankungen.
Medizinische Info für Wissbegierige: So entsteht Karies
Der Kreislauf im Mund: De- und Remineralisierung Unser Mund-Biotop mit seinen Bakterien befindet sich normalerweise in einem gesunden Gleichgewicht:
- Bakterien verdauen Zucker aus unserer Nahrung und scheiden Milchsäure aus. Diese Säure wird vom Zahnschmelz, bzw. von dort eingelagerten Mineralien neutralisiert. Das ist die Demineralisierung: Hierdurch entstehen offene Stellen in der Gitterstruktur des Zahnschmelzes.
- Sobald der Säuregehalt im Mund wieder sinkt, werden über den Speichel Kalziumphosphate in die offenen Lücken im Gitter transportiert und sorgen erneut für dichten Zahnschmelz: Die Remineralisierung.
Dieser Kreislauf ist unter Idealbedingungen im Gleichgewicht. Aber wenn der Säurespiegel nicht absinken kann, weil beispielsweise zu viele (süße!) Zwischenmahlzeiten eingelegt werden, überwiegt die Demineralisierung: Es entstehen Löcher. Dies ist der Beginn von Karies.
Kieferorthopädie
Die Kieferorthopädie beschäftigt sich mit der Behandlung von Zahn- und Kieferfehlstellungen. Bei einer kieferorthopädischen Behandlung wird in der Regel mit unterschiedlichen Zahnklammern gearbeitet; ggf. sind auch chirurgische Eingriffe notwendig.
Je nach KIG übernehmen wir die Kosten einer kieferorthopädischen Behandlung bei Kindern und Jugendlichen.
KIG
Die KIG-Einstufung (Kieferorthopädische Indikationsgruppe) zeigt den Behandlungsbedarf für eine kieferorthopädische Behandlung bei Kindern bis zum 18. Geburtstag an. Die Kategorien definieren unterschiedliche Schweregrade von KIG 1 bis KIG 5. Die BKK VerbundPlus übernimmt die Kosten für die Behandlung ab der KIG 3.
Kofferdam
Der Kofferdam ist ein wasserdichtes Spanntuch aus Kunststoff oder Gummi, das zur Abschirmung des zu behandelnden Zahnes zum restlichen Mundraum dient. Er kommt vor allem bei Wurzelkanalbehandlungen oder bestimmten Zahnfüllungen/Inlays zum Einsatz. Der Kofferdam verhindert das versehentliche Verschlucken von Fremdkörpern und gewährleistet die speichelfreie Behandlung des geöffneten Zahns.
Krone
Wenn ein Zahn großflächig zerstört ist und nicht mehr durch eine Füllung gerettet werden kann, wird er durch eine Ummantelung aus Keramik oder einer Metalllegierung wiederhergestellt: diese Kappe nennt man eine Krone.
Lokalanästhesie
Vor manchen zahnärztlichen Eingriffen wird der Zahn per Spritze örtlich betäubt. Dies ermöglicht eine schmerzfreie Behandlung und/oder Untersuchung. Die Betäubung lässt nach gewisser Zeit von selbst wieder nach.
Mehrfarbtechnik
Eine ästhetisch ansprechende Variante der Zahnfüllung für die sichtbaren Front- und Seitenzähne ist eine Kompositfüllung in der Mehrfarbtechnik. Das Komposit wird in mehreren Schichten mit unterschiedlichen Farbintensitäten gelegt, um so die Füllung optimal an die natürliche Zahnfarbe anzupassen.
Mehrkostenvereinbarung
Wenn Sie als gesetzlich Versicherte:r eine über die Regelversorgung hinausgehende Versorgung wählen, schließt Ihr Zahnarzt mit Ihnen hierüber eine Mehrkostenvereinbarung ab. Damit erklären Sie sich bereit, die Kosten für den anfallenden Mehraufwand selbst zu tragen. Ihre Kasse übernimmt nach wie vor den Festzuschuss.
Parodontitis / Parodontose
Parodontitis (umgangssprachlich auch Parodontose) ist eine Entzündung des Zahnhalteapparates. Eine Parodontitis verursacht den Rückgang von Knochen und Zahnfleisch und führt im Laufe der Zeit dazu, dass die Zähne den Halt verlieren und sich lockern. Eine Parodontitis beginnt immer mit einer Zahnfleischentzündung (Gingivitis).
Periimplantitis
Eine Periimplantitis ist eine Komplikation, die nach dem Einsetzen eines Implantates auftritt. Das kann sowohl kurz nach dem Eingriff als auch Jahre später passieren. Meist äußert sie sich durch die Lockerung des Implantates oder Entzündungen. Verursacht wird die Periimplantitis durch Überbelastung oder schlechte Knochenqualität; Risikofaktoren sind bspw. Rauchen und schlechte Nachsorge.
Plaque
Als „Plaque“ werden die Beläge auf Zahnoberflächen und in den Zahnzwischenräumen bezeichnet. Die Plaque ist ein Bakteriennetzwerk und der Hauptverursacher für Parodontitis: Ohne Plaque gibt es keine Entzündung.
Professionelle Zahnreinigung
Bei der PZR werden die Zähne und Zahnzwischenräume gründlich gereinigt. Zahnbeläge werden entfernt, die Zähne poliert und fluoridiert. Die Professionelle Zahnreinigung soll Entzündungen vorbeugen und so die Zähne länger gesund erhalten.
Prothese (Teil/Voll)
Mit einer Prothese werden fehlende Zähne ersetzt. Die Prothese ist im Gegensatz zur Brücke ein herausnehmbarer Zahnersatz. Vollprothesen ersetzen alle fehlenden Zähne entweder eines oder beider Kiefer; Teilprothesen ersetzen nur teilweise fehlende Zähne.
PSI (Paradontaler Screening Index)
Beim Parodontalen Screening Index (PSI) wird erfasst, ob und in welchem Umfang eine parodontale Erkrankung vorliegt und wie ggf. der Behandlungsbedarf aussieht. Durch den PSI können Zahnbetterkrankungen schon sehr früh erfasst werden. Als gesetzlich Versicherte:r haben Sie alle zwei Jahre Anspruch auf die Früherkennungsmaßnahme.
Regelversorgung
„Regelversorgung“ bezeichnet alle Behandlungsleistungen, auf die Sie als gesetzlich Versicherte:r Anspruch haben, weil sie medizinisch notwendig sind und ihre Wirksamkeit wissenschaftlich erwiesen ist. Beim Zahnersatz bildet die Regelversorgung die Grundlage für die Höhe der Festzuschüsse, die wir als Ihre Krankenkasse übernehmen können. Siehe auch Gleichartige und Andersartige Versorgung.
UPT
Die Unterstützende Parodontitis-Therapie findet nach Abschluss einer Parododontits-Behandlung statt. Alle drei bis sechs Monate erfolgt die Kontrolle der Zahnfleischtaschen und es wird ggf. eine professionelle Zahnreinigung vorgenommen, um ein erneutes Eindringen von Bakterien zu verhindern.
Veneers
Veneers sind hauchdünne und lichtdurchlässige Keramik- oder Kunststoffschalen, die auf die sichtbare Seite der Frontzähne geklebt werden. Dahinter lassen sich abgebrochene Zähne, Verfärbungen, Lücken und schiefe Zähne verbergen. Es handelt sich hier um eine rein ästhetische Maßnahme, die von der gesetzlichen Krankenkasse nicht getragen wird.
Wurzelbehandlung (Ablauf)
Wenn eine unbehandelte Karies den Zahnnerv erreicht, entsteht dort eine Entzündung, die sehr schmerzhaft ist. Damit der Zahn nicht gezogen werden muss, wird eine Wurzelkanalbehandlung vorgenommen, bei der das entzündete Gewebe und der Nerv entfernt werden.
Zahnfleischrückgang
Bei einem Zahnfleischrückgang oder Zahnfleischschwund bildet sich an einem oder mehreren Zähnen der Zahnfleischsaum zurück, der den Zahnhals umschließt. Er legt die empfindlichen Zahnhälse oder sogar die Zahnwurzel frei und lässt im weiteren Verlauf die Zähne locker werden. Als Ursachen kommen u.a. mangelnde Mundhygiene und der dadurch entstehende Plaque in Frage, ungesunde Ernährung, Rauchen, ein geschwächtes Immunsystem oder Stoffwechselkrankheiten, Überbelastung der Zähne oder eine familiäre Disposition.
Zahnfleischtaschen
Als Zahnfleischtaschen werden die Lücken zwischen den Zahnoberflächen und dem Zahnfleisch bezeichnet. Beim einer Zahnfleischentzündung (Gingivitis) vertiefen sich diese Zwischenräume zwischen dem Zahn und dem Zahnfleisch durch den Rückgang oder die Ablösung des Zahnfleisches vom Zahn.
Zahnhalteapparat
Jeder gesunde Zahn ist mit der Wurzel fest im Kiefer verankert. Für diesen Halt sorgt der Zahnhalteapparat (Parodontium). Der Zahnhalteapparat besteht aus dem Zahnfleisch, dem Alveolarknochen, dem Wurzelzement und der Wurzelhaut.
Zahnstein
Als Zahnstein wird der feste Belag auf den Zähnen beschrieben, der durch das normale Reinigen der Zähne nicht mehr entfernt werden kann. Zahnstein findet sich vor allem an schwer zugänglichen Stellen am Zahnfleischrand, an den Zahninnenflächen und Zahnzwischenräumen und an den hinteren Backenzähnen. Ohne den weichen Belag (Biofilm/Plaque) gibt es auch keinen Zahnstein, denn er entsteht, weil sich die weichen Beläge durch die Mineralien im Speichel verfestigen. Zahnstein ist ein idealer Nährboden für Bakterien und neue Plaque und sollte deshalb regelmäßig professionell entfernt werden. (Siehe auch Professionelle Zahnreinigung)
Zahnersatz
Der Überbegriff „Zahnersatz“ umfasst alle Möglichkeiten, geschädigte oder fehlende Zähne zu ersetzen. (Siehe auch Brücke, Krone, Prothese, Implantat)