Zahnersatz - Kronen, Brücken, Implantate
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Nach dem Verlust mehrerer Zähne, sei es durch eine Zahnerkrankung oder einen Unfall, können die Lücken durch eine Zahnprothese geschlossen werden. Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn die Lücken im Gebiss zu groß für eine Brücke sind: wenn also mehr als sechs wichtige Zähne im Kiefer verloren gegangen sind und damit nicht mehr genügend Ankerzähne für einen festen Sitz des Zahnersatzes vorliegen. Auch Zahnbetterkrankungen, Abbau der Kieferknochensubstanz und Schleimhautveränderungen sind Indikationen für eine Zahnprothese - vor allem, wenn die Langzeitprognose für die verbliebenen eigenen Zähne unsicher ist. Beim Verlust der eigenen Zähne ist oft ein herausnehmbarer Zahnersatz die optisch ansprechendste, günstigste und praktischste Variante.

Arten von Prothesen

Herausnehmbarer Zahnersatz unterscheidet sich nach Konstruktion, Art der Verankerung und Anzahl der fehlenden Zähne:

  • Teilprothese: Diese ist ausschließlich herausnehmbar
  • Kombinationsersatz: Hier sind Teile festsitzend, Teile herausnehmbar
  • Vollprothese: Bei vollständigem Verlust der eigenen Zähne (Gebiss)

Varianten des herausnehmbaren Zahnersatzes im Detail


Mehr Informationen finden Sie hier

Voll- und Teilprothese

Die Teilprothese schließt einzelne Lücken und wird (z.B. mit Kunststoffklammern) an noch vorhandenen Zähnen befestigt. Im Gegensatz zur Vollprothese bleibt der Gaumen hierbei frei.

Die Vollprothese ersetzt jeweils eine komplette Zahnreihe im Unter- und/oder Oberkiefer. Sie hält im klassischen Modelldurch Adhäsion im Gaumen: Speichel und Unterdruck sorgen dafür. Aufwendigere Prothesen werden mit Implantaten oder Teleskopkronen verankert.

Bei allen Varianten gibt es herausnehmbare und festsitzende Anteile.

Haltbarkeit

Eine Zahnprothese hält im Schnitt 8 bis 10 Jahre, bei guter Pflege auch 15 Jahre. Sollte eine Prothese einmal zu Bruch gehen, kann sie meist vom Zahnlabor wieder repariert werden.

Die Kosten einer Prothese

Die für Sie relevanten Gesamtkosten (Material, Laborkosten, Zahnarzthonorar) finden Sie detailliert aufgelistet in Ihrem Heil- und Kostenplan. Diese Kosten können sich während der Behandlung allerdings noch verändern.

Die Kosten einer Prothese setzen sich hauptsächlich aus diesen Faktoren zusammen:

  • Wie viele Zähne müssen ersetzt werden?
  • Welche Form der Prothese wird eingesetzt? (Verankerung durch Implantate/Teleskopkronen oder einfache Teil/Vollprothese?)
  • Muss die Knochensubstanz des Kiefers zuerst aufgebaut werden?
  • Welche Materialien kommen zum Einsatz?

Bei einer klassischen Vollprothese liegen diese Kosten ca. bei 1.000 EUR. Teurere Lösungen, beispielsweise mit Implantaten können mit 10.000 bis 15.000 EUR zu Buche schlagen.

Was übernimmt die BKK VerbundPlus

Die Regelversorgung für gesetzlich Versicherte deckt einen Festzuschuss von 60 Prozent der Durchschnittskosten für die günstigste Lösung bei einer Vollprothese ab.

Ihre BKK VerbundPlus legt hier noch kräftig drauf, wenn Sie Ihr Bonusheft lückenlos gefüllt haben:
Sollten Sie in den letzten fünf Jahren vor Beginn der Behandlung regelmäßig ihre Zahnvorsorgeuntersuchungen wahrgenommen haben, erhöht sich unser Zuschuss um 10 Prozent.
Waren Sie die letzten 10 Jahre regelmäßig bei den Vorsorgeuntersuchungen, erhalten Sie weitere 5 Prozent Zuschuss.

Noch günstiger wird Ihr Zahnersatz über unsere Kooperation mit dem DentNet®-Netzwerk.
Informationen dazu finden Sie hier. 

Prothesen-Materialien

Zahnersatz muss ein hohes Maß an Belastbarkeit, Bruchfestigkeit und natürlich Biokompatibilität aufweisen. Er soll möglichst lange halten und auch ästhetisch überzeugen.

Diese Materialien werden hauptsächlich für Zahnprothesen verwendet:

  • Kunststoffprothese
    Reine Kunststoffprothesen waren lange Zeit der Standard. Heute dienen sie vorwiegend als Provisorium (Interimsprothese).
  • Modellgussprothese
  • Dies ist die Weiterentwicklung der Kunststoffprothese: Die abgestützte Modellgussprothese (auch „Stahlprothese“ genannt). Die Prothese besteht in der Regel aus einer Chrom-Kobalt-Molybdän-Legierung. Im Oberkiefer sind die Kunstzähne durch einen Gaumenbügel (Transversalbügel) miteinander verbunden. Im Unterkiefer erledigt dies der Zungenbügel (Sublingualbügel).
  • Künstliche Zähne bestehen aus Kunststoff, seltener aus Metall- oder Vollkeramik.

Pflege der Prothese

Die Prothese selbst wird wie Ihre echten Zähne täglich mit der Zahnbürste gereinigt, wobei vor allem der Zwischenraum zwischen Prothese und Kiefer beachtet werden muss. Hierfür gibt es spezielle Prothesenbürsten, die auch eventuell vorhandene Haftcreme-Reste entfernen. Für die Reinigung der Prothese können Sie auch einen Tropfen Spülmittel verwenden. Die Verankerungs- und Halteelemente müssen selbstverständlich ebenfalls gründlich gereinigt werden. Dreimal pro Woche sollte die Prothese in ein Reinigungsbad gelegt werden, damit sie desinfiziert wird.

Wichtig: Die Mundhygiene
Die gewissenhafte Pflege der verbliebenen Zähne ist grundlegend. Achtung: Die Konstruktion der Teilprothese kann dies erschweren. Auch die Kariesanfälligkeit der Restzähne steigt, weil die Prothese die Keimbelastung im Kiefer erhöht und damit das Risiko von Zahnerkrankungen steigt.

Einbeißen und Gewöhnung

Die Prothese sitzt dank der exakten Arbeit Ihres Zahnarztes und des Zahntechnikers perfekt - so wollen wir hoffen! Jetzt sind Sie an der Reihe, denn die Prothese muss eingegliedert werden. Das Einbeißen können Sie sich ein bisschen wie das Einlaufen von neuen Schuhen vorstellen: Das Gewebe in Ihrem Mund ist noch nicht daran gewöhnt, den Druck der neuen Zähne zu tragen. In den ersten Tagen müssen Sie deshalb mit Rötungen und Reizungen rechnen. Hier können Sie sich mit Mundspülungen, schmerzstillenden und entzündungshemmenden Salben helfen. Das Herausnehmen und Einsetzen Ihrer Prothese wurde Ihnen in der Zahnarztpraxis gezeigt. Üben Sie es ruhig zu Hause vor dem Spiegel. Rechnen Sie auch damit, in der ersten Zeit ein Fremdkörpergefühl im Mund zu haben. Es können in den ersten Tagen Sprachstörungen, Würgereiz und erhöhter Speichelfluss vorkommen. Das legt sich alles wieder! Außerdem müssen Sie das Kauen ein bisschen wieder lernen. Fangen Sie mit kleinen Bissen an, nehmen Sie den Mund buchstäblich nicht zu voll. Sie werden merken, dass das Abbeißen mit den neuen Zähnen nicht mehr so gut funktioniert. Helfen Sie sich, indem Sie das Essen in mundgerechte Stücke schneiden und eher mit den Seitenzähnen abbeißen.

Unser Tipp:
Falls Probleme auftauchen, suchen Sie die Praxis Ihres Zahnarztes auf. Auch Korrekturen, wenn etwas zu locker sitzt o.ä. werden dort unentgeltlich erledigt.

Die Dritten in der Nacht

Sie können es halten, wie Sie sich wohler fühlen: Entweder Sie nehmen Ihre Dritten nachts aus dem Mund oder Sie tragen sie auch beim Schlaf. Wenn Sie die Prothesen im Mund behalten wollen, sollten Sie sie aber vor dem Schlafengehen noch einmal gründlich reinigen. Und falls Schleimhautveränderungen, Juckreiz oder Blutungen auftreten, wäre es besser, die Dritten nachts doch herauszunehmen.

Haftmittel

In Ausnahmefällen können Sie sparsam Haftcremes verwenden, dies sollte aber bei einem gut eingetragenen und angepassten Zahnersatz nicht notwendig sein.

Haftcremes sind sinnvoll, wenn Sie

  • Anhaltende Anpassungsprobleme an Ihre Dritten haben und sich damit auch nach der Einbeißzeit noch unsicher fühlen
  • Sänger oder Schauspielerin sind und bei einem Auftritt ganz sicher sein müssen, dass die Prothese an Ort und Stelle bleibt
  • An Alzheimer, Parkinson u.ä. leiden
  • Unter extrem schlechten Kieferknochenverhältnissen leiden und ein Implantat aus medizinischen/finanziellen Gründen nicht möglich ist
  • Einen krankhaft geringen Speichelfluss haben.