Seit der asiatische Wirtschaftsraum mit diversen Lockdown-Maßnahmen die aktuellen Corona-Wellen bekämpft und durch Arbeitskräfteausfälle in der Transportbranche der Logistikmotor stottert, melden verschiedene Branchen einen Mangel an Computerchip-Bausteinen. Unsere smarte Elektronikwelt braucht diese Bauteile zwingend und seit einigen Wochen gibt es auch unter den Krankenkassen bange Blicke in die Lager mit Kartenrohlingen für die elektronischen Gesundheitskarten (eGK). Regierte zuerst die Zuversicht, dass die Chip-Hersteller sich an bestehende Zusagen für Lieferungen halten können, gelangten in letzter Zeit vermehrt Absagen und Verspätungsmeldungen über die Kartenproduzenten an die Krankenkassen. Nicht überall kommt es sofort und gesichert zu Produktionsstopps in der Kartenherstellung, aber je länger die Engpässe andauern, desto größer wird der Kreis der Betroffenen.
Eine gute Nachricht - auch unter schlechten Bedingungen
Um es vorweg zu nehmen: niemand läuft Gefahr, nicht mehr medizinisch behandelt zu werden, weil er keine elektronische Gesundheitskarte vorzeigen kann. Das sogenannte "Ersatzverfahren" funktioniert auch innerhalb des normalen Produktionszyklus der eGKs einwandfrei. Dabei werden den Kunden, die trotz Anspruch zeitweise keine eGKs bekommen können, vorläufige Ersatzversicherungsnachweise in Papierform ausgehändigt. Die darauf enthaltenen Angaben werden bei der behandelnden Stelle in das System übernommen, so dass Behandlung und Abrechnung gesichert sind. Sobald wieder Kartenrohlinge mit Chip in ausreichender Anzahl am Lager sind, werden die anstehenden Karten automatisch nachproduziert. Die betroffenen Kunden müssen nicht von sich aus aktiv werden.
BKK VerbundPlus bis in den Herbst gerüstet
Nach heutigem Stand reichen die Lagerbestände an Chipkartenrohlingen bei der BKK VerbundPlus bis in den Oktober. Und derzeit gehen die Hersteller davon aus, dass zu diesem Zeitpunkt die Lager durch neue Lieferungen bereits ergänzt werden konnten. Deshalb können wir die Lage sehr ruhig beobachten. "Die Zeichen für unsere Versorgungslage stehen vergleichsweise gut.", sagt Christian Boneberger, der das Kartengeschäft der BKK VerbundPlus aus jahrelanger Erfahrung heraus einschätzen kann. "Nur wenn sich an den heute schon vorsichtigen Plänen nochmals etwas ändern sollte, müssen auch wir verstärkt auf das Ersatzverfahren zurückgreifen. Das muss aber niemanden beunruhigen, weil die Gesundheitsversorgung unserer Versicherten nicht in Gefahr ist. Die Prozesse sind etabliert und funktionieren, zumal wir auch genügend Zeit haben, uns darauf vorzubereiten.".