Gesunde Ernährung von Kindesbeinen an 

Welche Nährstoffe besonders wichtig sind und wie Kinder optimal mit ihnen versorgt werden.

Groß, stark, schlau  

Mit der richtigen Ernährung können sich Kinder gesund entwickeln und wachsen. Außerdem werden sie dadurch sogar schlauer und vermeiden Krankheiten im Erwachsenenalter. 

Ihr LeistungsPlus

Starke Kids by BKK – Ihr Gesundheitsprogramm für Kinder und Jugendliche 

Mit dem bundesweiten Gesundheitsprogramm „Starke Kids by BKK“ bietet die BKK VerbundPlus, gemeinsam mit dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), zusätzliche medizinische Vorsorgeleistungen für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre. Dieses Programm schließt wichtige Lücken in der medizinischen Vorsorge – weit über den Standard hinaus.

Stillen: Starker Start 

In den ersten Lebensmonaten ist Stillen die optimale Ernährung für das Neugeborene. In der Muttermilch passt sich die Zusammensetzung von Eiweißen, Kohlenhydraten, Fetten und Mineralstoffen stets an die Bedürfnisse des Kindes an. So liefert sie beispielsweise genügend Kalzium, damit die Knochen wachsen können. Gleichzeitig enthält die Milch eine Vielzahl an Immunstoffen, die den Säugling auch langfristig vor bakteriellen und viralen Infektionen sowie Allergien schützen. Wer länger als fünf Monate stillt, senkt nachweislich die Wahrscheinlichkeit für Erkrankungen in der Kindheit und im Erwachsenenalter. 
Studien zeigen, dass umgekehrt ein frühzeitiges Zufüttern von Säuglingsnahrung wie auch die frühere Einführung von fester Nahrung das Risiko für chronische Darmentzündungen erhöhen kann. 

Nährstoffe fürs Gehirn 

In den ersten Lebensjahren wächst das Gehirn von Kindern unglaublich schnell. Für die geistige Entwicklung ist die Ernährung – und dabei vor allem bestimmte Mikronährstoffe wie Eisen, Jod und Vitamin B12 – besonders wichtig. Auch Schwangere und stillende Mütter sollten daher auf eine ausgewogene Ernährung achten. Wenn sie auf tierische Lebensmittel verzichten, sollten sie insbesondere das Vitamin B12 als Nahrungsergänzungsmittel einnehmen. Die meisten gesunden Säuglinge verfügen über ausreichende Reserven an Mineralien und Vitaminen. Studien haben jedoch ergeben, dass das vorhandene Eisen nach etwa sechs Monaten nahezu aufgebraucht ist. Ein Eisenmangel kann jedoch die Entwicklung des kindlichen Nervensystems und Gehirns langfristig beeinträchtigen. Deshalb raten Kinderärzte dazu, mit Beginn der Beikost auf eine ausreichende Eisenzufuhr zu achten. Dies gilt vor allem für Kinder, die per Kaiserschnitt oder als Frühgeborene zur Welt gekommen sind. Besonders gut ist Eisen aus Fleisch verwertbar. Aber auch Hülsenfrüchte, dunkelgrünes Blattgemüse und Vollkorngetreide enthalten den wichtigen Mineralstoff. Hochwertige Fertigbreis sind häufig in altersentsprechenden Mengen mit Jod und Vitamin B12 angereichert.

Gesund Essen macht schlau 

Studien zeigen, dass sich die Ernährung nicht nur auf das Wachstum der Babys und Kinder, sondern auch auf ihre schulischen Leistungen auswirkt: Schüler und Schülerinnen, die vorwiegend Obst und Gemüse verzehren und weniger Kalorien über fettreiches Essen aufnehmen, sind leistungsfähiger in der Schule. Wissenschaftler erklären das zum einen damit, dass faserreiche Nahrung im Gegensatz zu fettreicher Nahrung besser verdaulich ist und den Blutzuckerspiegel länger konstant hält. So könne das Gehirn besser arbeiten. Zum anderen sind Vitamine, Mineralien und Spurenelemente auch nach dem Säuglingsalter entscheidend für die Entwicklung und Funktion der Gehirnstrukturen.

Optimierte Mischkost 

Ernährungsexperten empfehlen generell für Kinder und Jugendliche eine sogenannte optimierte Mischkost. Den größten Teil des täglichen Speiseplans bilden dabei: 

  • Obst,
  • Gemüse,
  • Kartoffeln, Nudeln, Reis und Brot mit mindestens 50 Prozent Vollkorn. 

Sie versorgen den Körper mit Energie, Vitaminen und Mineralien. Milch, Käse, Quark, Fisch, Fleisch und Eier liefern gut verwertbare Eiweiße und Kalzium für ein gesundes Wachstum. Sie sind mäßig zu genießen. Öl, Butter, Margarine und Salz sollten Kinder wie Erwachsene nur in sehr kleinen Mengen verzehren. Süßigkeiten, Kuchen oder Snacks sollten eine Ausnahme sein – in kleinen Mengen und nicht direkt vor einer Mahlzeit.

Richtig trinken 

Kinder benötigen im Verhältnis mehr Flüssigkeit als die Großen. Babys nehmen beim Stillen in der Regel genügend Flüssigkeit zu sich. Bei Ein- bis Vierjährigen empfiehlt sich eine Mindestmenge von 820 Millilitern pro Tag; Vier- bis Siebenjährige sollten mindestens 940 Milliliter trinken. Im Alter von sieben bis zehn Jahren gilt ein Richtwert von mindestens 970 Millilitern und bis zu 13 Jahren eine Menge von 1.000 bis 1.200 Millilitern. Gerade beim Spielen und Toben, beim Sport oder bei Hitze kann der Bedarf jedoch steigen. Der optimale Durstlöscher ist Mineralwasser, da beim Schwitzen auch wichtige Mineralstoffe verloren gehen. Zuckerhaltige Getränke oder Milch sind dagegen nicht gegen Durst geeignet. Sie können zu Übergewicht führen und schon in jungen Jahren den Grundstein für Diabetes legen. Auch Säfte oder Saftschorlen ohne Zuckerzusätze enthalten Fruchtzucker und zahnschädigende Säuren.

Vegetarische Ernährung? 

Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ist eine phasenweise vegetarische Ernährung für Kinder und Jugendliche unbedenklich. Wichtig sei aber, dass sie zumindest Eier und Milchprodukte zu sich nehmen. Eine vegane Ernährung sei dagegen während des Wachstums und der Entwicklung ungeeignet. Eltern, die das dennoch planen, sollten sich eng mit Kinderärzten absprechen, um Mangelerscheinungen und Fehlentwicklungen zu verhindern.


Literatur

[1] Engelmann G, Dockter G. Natürliche Ernährung in der Neugeborenen- und frühen Säuglingsperiode. In: Gortner L, Meyer S, Hrsg. Duale Reihe Pädiatrie. 5., vollständig überarbeitete Auflage. Stuttgart: Thieme; 2018. doi:10.1055/b-005-145246 

[2] Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte. Kinderärzte im Netz. Wichtige Nährstoffe für die Gehirnentwicklung in den ersten Lebensjahren: Eisen, Jod und Vitamin B12. (Bericht vom 12.10.2022). Im Internet www.kinderaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/wichtige-naehrstoffe-fuer-die-gehirnentwicklung-in-den-ersten-lebensjahren-eisen-jod-und-vitamin-b/; Stand: 05.03.2023 

[3] Stiftung Gesundheitswissen. Gesunde Ernährung für Kinder – wie geht das? (Bericht vom 17.06.2022). Im Internet www.stiftung-gesundheitswissen.de/gesundes-leben/ernaehrung-lebensweise/gesunde-ernaehrung-fuer-kinder-wie-geht-das; Stand: 05.03.2023 

[4] Stiftung Gesundheitswissen. Welche Lebensmittel-Richtwerte gelten für Kinder und Jugendliche? www.stiftung-gesundheitswissen.de/gesundes-leben/ernaehrung-lebensweise/gesunde-ernaehrung-fuer-kinder-wie-geht-das; Stand: 05.03.2023 

[5] Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte. Kinderärzte im Netz. Studie: Ernährung beeinflusst Schulleistung. (Meldung vom 04.04.2008). www.kinderaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/studie-ernaehrung-beeinflusst-schulleistung/; Stand: 05.03.2023 

[6] Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Kinder vegetarisch ernähren – ja oder nein? (Pressemeldung vom 13.09.2011). Im Internet www.dge.de/fileadmin/public/doc/pm/2011/DGE-Pressemeldung-aktuell-02-2011-Vegetarier-Kinder.pdf; Stand: 05.03.2023